Obwohl ich gerne um die Welt reise und schon an sehr vielen Orten war, wie beispielsweise Norwegen, Finnland, Schweden oder Kanada, so habe ich immer noch meine liebsten Kindheitserinnerungen in der Brienz (BE). Viele Leute kennen das kleine, verschlafene Dörfchen 20 km östlich von Interlaken nur als einen Urlaubsort. Die Rockfans unter euch waren vielleicht schon mal wegen dem „Brienersee Rockfestival†dort. Doch für mich ist das idyllische Dorf am Brienzer Rothorns der Schauplatz meiner Kindheit gewesen. Noch heute kann man mit der Brienz Rothorn Bahn auf 1680 Höhenmeter fahren und dabei die schöne Aussicht mit Wiesen- und Waldlandschaften genießen. Interessanterweise hat Brienz seinen Namen aus dem keltischen Ursprung und bedeutet so viel wie „Anhöhe“. Tatsächlich befindet sich die dortige Kirche auf einem Hügel über dem See. Brienz ist nicht groß. Laut dem Wikipedia Artikel der Stadt umfasst es gerade 5492 ha. Doch seine malerische Landschaft lässt die Größe des Dorfes unwichtig erscheinen. Der Brienzersee mit seinem grün-blauem Wasser und den dunklen Tannenwäldern ist das Wahrzeichen des Dorfes. Daher kommt auch meine Naturverbundenheit. Als Erwachsene erinnere ich mich gerne an die heißen Sommertage zurück, an denen wir als Kinder im See gebadet haben. Und auch heute fühle ich mich frei, wenn ich mich in der freien Natur befinde und durch die Wälder streife. Am liebsten bin ich zu Fuß unterwegs und bestaune die Pflanzen und Tiere. Brienz ist auch für seine traditionelle Schnitzkunst bekannt. Hier ist kein Mensch aufgewachsen, der sich in seiner Kindheit nicht mit Holz und Holzverarbeitung beschäftigt hat. Seit Generationen schnitzen wir aus Holz filigrane Skulpturen mit unterschiedlichen Motiven. Hierbei ist jedes Tiermotiv sehr beliebt. 1884 wurde sogar die Schnitzlerschule Brienz gegründet, in welcher bis heute noch das Holzbildhauerhandwerk gelernt werden kann. Es ist auch die einzige Institution in der Schweiz, in der dies möglich ist. Ebenso haben wir eine Geigenbauschule, die seit 1994 die einzige Fachschule hierfür in der Schweiz ist. Die Affinität zu Holz im Dorf ist allgegenwärtig und es gehört zu unserem kulturellen Erbe. Doch die wahren Lebensspender im Dorf sind die Menschen, die offen und herzlich den anderen Mitbewohnern gegenüber sind. Hierbei zeichnet sich ihre Frohnatur aus. Ich bin glücklich in Brienz meinen Heimatort zu haben. Dominik Hulliger, Hulliger Böningen, Dominik Hulliger Schweiz
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